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National Bird

Dokumentation, USA 2016, 92 min

Harter Tobak erwartet die Kinozuschauer bei der neuen Dokumentation von Sonia Kennebeck. Nichts Geringeres als der geheime Drohnenkrieg der USA steht im Fokus dieses Zeugnisses des aktuellen Zeitgeschehens. Drei Kriegsveteranen der US-Air-Force geben dabei Einblick in ihr tiefstes Inneres. Tragen sie Mitschuld am Tod von Menschen? Waren diese Personen schuldig oder traf es unschuldige Zivilisten? „Du siehst jemanden sterben, weil du gesagt hast, dass es okay sei, sie zu töten.” Offen und ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, die jedem Whistleblower drohen, der über geheime Operationen des Militärs auspackt, sprechen die Protagonisten über ihre Erlebnisse und vor allem über ihre Gefühle, die sie bis heute nicht ruhig schlafen lassen.

Ein beeindruckendes und beklemmendes Werk, das bei zahlreichen Festivals lief und das Publikum schlichtweg begeisterte. Nicht für einen entspannten, amüsanten Kinoabend geeignet, aber dennoch absolut sehenswert.
Der Film liefert authentische und sehr persönliche Einblicke in Anwendung und Folgen des amerikanischen Drohnenprogrammes - aus Sicht der beteiligten Kriegsveteranen ebenso wie aus Sicht der Opfer. Ihre Erfahrungen und Schicksale werden hier zum ersten Mal in einem großen Dokumentarfilm zusammengeführt, der den Zuschauer zwingt, sich einer mitleidlosen Form moderner Kriegsführung zu stellen.
Große Unterstützung bekam die Regisseurin Sonia Kennebeck für ihr Projekt von den beiden berühmten Regisseuren Errol Morris und Wim Wenders. Die Weltpremiere war bei den 66. Internationalen Filmfestspielen 2016 in Berlin. Sonia Kennebeck sagt: „Es ist ein investigativer politischer Dokumentarfilm, der sich dem komplexen Thema des Drohnenkrieges von einer menschlichen Perspektive her nähert. Durch diesen Film hoffe ich zur öffentlichen Debatte beizutragen, indem ich nicht nur Hintergründe und Informationen zum US-Drohnenprogramm liefere, sondern darüber hinaus zeige, welche Auswirkungen das Programm auf die betroffenen Menschen hat, die ehemaligen Soldaten und Überlebenden von Angriffen, die menschliche Seite dieses Krieges. Wie so oft bei der Entwicklung neuer Militärtechnologien haben Kampfdrohnen die Kriegsführung schneller verändert, als Gesetze und Moral sich mit dem Wandel auseinandersetzen konnten. Ein umfassender öffentlicher Diskurs ist notwendig, um die Auswirkungen des Drohnenkrieges auf unsere Gesellschaft zu verstehen.“
juko

Regie: Sonia Kennebeck

Kamera: Torsten Lapp

Musik: Insa Rudolph

Produktion: Ten Forward Films, Independent Television Service, NDR, Sonia Kennebeck, Ines Hofmann Kanna, Wim Wenders, Errol Morris, Barbara Biemann, Alexander von Sallwitz

Bundesstart: 18.05.2017

Start in Dresden: 18.05.2017

FSK: ab 12 Jahren