Tigermilch

Mit 14 fühlte sich jeder Sommer noch wie der beste Sommer des Lebens an. So geht es auch den beiden 14-jährigen Protagonisten in der Romanverfilmung »Tigermilch«. Die beiden besten Freundinnen Nini (Flora Li Thiemann) und Jameelah (Emily Kusche) stammen aus einer Sozialbausiedlung und haben viele Abenteuer im sommerlichen Berlin vor. Der wichtigste Plan dabei ist es, sich entjungfern zu lassen. So geht es nicht nur turbulent mit den Jungs zu, sondern auch in ihrer Freundschaft, welche durch eine mögliche Abschiebung der Iranerin Jameelah bedroht ist.
Die Regisseurin und Jugendfilmexpertin Ute Wieland (bekannt für »Freche Mädchen« und »FC Venus«) bleibt der Romanvorlage von Stefanie de Velascos treu. Frech und fröhlich erzählt sie die Geschichte der beiden Freundinnen, ohne dabei aufdringlich moralisch zu werden. Trotzdem transportiert dieser Film so viel mehr, als es die ganzen Youtubler, welche normalerweise diese Zielgruppe erreichen, mit ihren peinlichen Ausflügen ins Kino je könnten. Es handelt von wahren und typischen Teenagerproblemen mit starken Sympathieträgern, die Jung und Alt ansprechen können. Mit ihnen zusammen stürzt man sich gern in das Abenteuer Pubertät. Daher ist es geradezu wunderbar, dass die beiden Darstellerinnen Flora Li Thiemann (»Nellys Abenteuer«) und Emily Kusche (»Das kleine Gespenst«) zum Drehzeitpunkt wirklich 14 Jahre alt waren und somit perfekt ihre Rollen ausfüllen. Im Gesamten ist »Tigermilch« nicht nur das Lieblingsgetränk der beiden Mädels (Milch, Maracujasaft, Weinbrand), sondern auch ein wunderbarer Unterhaltungsspaß, der seiner Vorlage und allen Erwartungen gerecht wird.
Doreen