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Das Gesetz der Familie

Drama, Großbritannien 2016, 99 min

Die Mitglieder der Familie Cutler leben in der reichsten Region Englands - doch in ihrem zu einer kleinen Kommune angehäuften Sammlung von Wohnwagen und Schrott ist davon nichts zu spüren. Die Familie verdient sich ihren Lebensunterhalt als Kriminelle, die der örtlichen Polizei zwar bekannt sind, gegen die sie aber wenig Handhabe hat. Es ist eine eigene kleine Welt, die Clan-Chef Colby (Brian Gleeson) hier kreiert: Die Erde ist flach, die Schule lehrt Lügen und dem Sohn abgerissene Körperteile anzudrohen, gehört zum Umgangston. Inmitten dieses Settings finden wir einen gewohnt guten Michael Fassbender als Chad wieder, der als ältester Sohn Colbys nicht reinpassen will in diese White Trash-Hölle. Halbherzig versucht er, seiner Frau und seinen Kindern ein geregeltes Leben in der angrenzenden Stadt aufzubauen - er scheitert jedoch kläglich an seiner Abhängigkeit von seinem Übervater. Es sind verstörende Bilder einer Anti-Zivilisation, die Regisseur Adam Smith hier zeichnet. Der Bekloppte der Familie wird nackt mit Farbe übergossen, es wird mit explodierenden Feuerlöschern experimentiert und rasante Verfolgungsjagden werden mit der Polizei arrangiert. In all dem scheint Fassbender fehlbesetzt. Geht er nicht ein wenig aufrechter als der Rest? Kleidet er sich nicht auch besser? Vielleicht ist es eine bewusste Fehlbesetzung, um den Kontrast zur Welt seines Vaters nach außen zu projizieren. Brian Gleeson hingegen könnte in diesem Film nicht besser sein. Keinen Funken Zuneigung empfindet man zu diesem Ekelpack und so entschwindet mit jeder Minute des Films mehr Hoffnung auf einen Ausbruch aus dieser Welt…
Viktoria Franke