Eine fantastische Frau - Una mujer fantastica

Orlando (Francisco Reyes), ein Mann in den besten Jahren, plant ein romantisches Wochenende mit seiner Geliebten Marina (Daniela Vega), die als Sängerin in einem Nachtclub arbeitet. Orlando möchte ihr zum Geburtstag eine Reise schenken. Den Umschlag mit den Tickets hat er zwar gerade verlegt, doch alles wird sich finden. Noch in derselben Nacht scheint dann aber alles verloren, wenn Orlando nach einem Treppensturz im Krankenhaus an einem Aneurysma stirbt. Es geht zwar auch um den plötzlichen Verlust des geliebten Menschen, doch im Mittelpunkt des neuen Films von Sebastián Campos steht das Recht auf Trauer und das Recht auf Menschenwürde. Der Chilene bringt nach »Gloria« (Silberner Bär, Berlinale 2013) wieder eine starke Frauenfigur auf die Leinwand und verhilft mit Daniela Vega zum ersten Mal einer Transgender-Frau zu einer Hauptrolle. In Berlin 2017 gewinnt er damit prompt den Teddy Award für den Besten Film.
Sofort nach Orlandos Tod bringen dessen Ex-Frau Sonia nebst Familie ihre Geschütze in Stellung. In einer Mischung aus Abscheu und Hartherzigkeit verbitten sie sich, dass sich Marina den anstehenden Trauerfeierlichkeiten auch nur nähern möge. Ihr offensichtlicher Ekel wandelt sich schon bald in offene Gewalt und Marina sieht sich von mehreren Seiten bedrängt. Von Amts wegen soll der Treppensturz auch von einer Kommissarin untersucht werden. Marina muss kämpfen. Gegen die Übergriffe von Orlandos Sohn, der sie auch aus der Wohnung des Vaters klagen will, gegen den Verdacht der Behörden, hier sei Prostitution im Spiel und gegen die Angriffe seitens Orlandos Ex-Frau, die Marina mittels Geld einfach entfernen möchte aus ihrer Welt. Marina wehrt sich buchstäblich mit Händen und Füßen…
Alpa Kino