16. Februar 2017

Abgründige Köpenickiade von 1945

Erste Klappe zu Robert Schwentkes »Der Hauptmann« gefallen
Abgründige Köpenickiade von 1945
Nach einigen großartigen Filmen in Hollywood mit beachtlichem Erfolgen schaut Robert Schwentke (»Flightplan«, »R.E.D.«) wieder mal in Deutschland vorbei und realisiert seine neue Komödie »Der Hauptmann« als deutsch-französisch-polnischen Koproduktion. In Görlitz begannen Anfang Februar die Dreharbeiten, die voraussichtlich bis Ende März andauern werden (Foto Max Hubacher mit Robert Schwentke). In der Geschichte spielt Max Hubacher (links im Bild) einen Gefreiten, der kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs desertiert. Er findet eine Hauptmannsuniform und sammelt fortan herumirrende Soldaten um sich und testet ruchlos die Grenzen seiner neu gewonnenen Macht. In weiteren Rollen stehen mit ihm Frederick Lau, Milan Peschel und Alexander Fehling vor der Kamera von Florian Ballhaus, Sohn des renommierten deutschen Kameramanns Michael Ballhaus. Kinostart ist im kommenden Jahr. Inhalt Das Ende des zweiten Weltkriegs ist abzusehen, die soziale Ordnung in Deutschland liegt in Trümmern. Mit der Moral der Wehrmacht geht’s bergab, die Truppe zerfällt. Die Anzahl der Fahnenflüchtigen steigt derart dramatisch, dass versprengte Soldaten automatisch als Deserteure erschossen werden. Eine Gruppe betrunkener Hauptmänner macht erbarmungslos Jagd auf einen 19-jährigen Gefreiten – mehr aus mörderischem Spass, denn aus Pflicht. Der Gefreite Willi Herold hetzt durchs Gehölz. Verzweifelt, am Ende. Wie durch ein Wunder entgeht Herold seinen Jägern und irrt nun durch die unerträgliche Einöde des Emslandes. Durchnässt, verschlissen und halbverhungert und kurz vor dem Erfrierungstod, macht Herold einen folgenschweren Fund: Eine mit Orden behangene Hauptmanns Uniform der Luftwaffe. Herold zögert nicht lange und tauscht seine einfache, völlig zerschlissene Uniform gegen die nagelneue eines Hauptmanns. Die Verkleidung als falscher Hauptmann verschafft ihm umgehend Befehlsgewalt versprengte Soldaten schließen sich ihm an, die „Kampftruppe Herold“ für „Sonderaufgaben“ formiert sich rasend schnell. Marodierend ziehen sie von nun an durch das sich auflösende Nazideutschland und nehmen sich was sie wollen.